Kreditnehmer könnten von niedrigen Zinsen und Bankenwettbewerb profitieren

Laut einer von der Österreichischen Nationalbank (OeNB) präsentierten Umfrage der Zentralbanken im Euroraum und der Europäischen Zentralbank (EZB) für das zweite Quartal 2019 könnten in Österreich sowohl Firmen und auch Privatpersonen von den niedrigen Kreditzinsen und dem Wettbewerb zwischen den Banken profitieren.

Ein wettbewerbsbedingter Druck lastet auf den Banken bereits seit 2016. Dieser hat zu geringeren Margen bei neu abgeschlossenen Krediten an Unternehmen und neu abgeschlossenen Wohnbaukrediten an Private geführt. Margen sind Aufschläge auf Referenzzinssätze und bestimmen zusammen mit diesen die Höhe der Kreditzinsen. Niedrigere Margen senken die Kreditzinsen und begünstigen die Kreditkunden, drücken aber die Zinserträge der Banken. Grund für die im langfristigen Vergleich außergewöhnlich niedrigen Kreditzinsen ist vor allem die Geldpolitik des Eurosystems.

Die Kreditbedingengungen blieben im zweiten Quartal 2019 jedoch weitgehend unverändert. Das bezieht sich auf Unternehmen als auch auf Privatpersonen. Auf Grund der gesunkenen Risikotoleranz der Banken kam es jedoch zu einer Verschärfung der Richtlinien an private Haushalte bei Wohnbaukrediten sowie Konsum- und sonstigen Krediten.

Die Zentralbanken des Euroraums führen gemeinsam mit der EZB seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken, die Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten, sowie sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei wurden zuletzt 144 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.

Quelle: OeNB
https://www.oenb.at/Presse/20190723.html

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