In dem soeben erschienen Buch „Der Markt hat nicht immer recht“ zeigt Dr. Wilfried Stadler – Honorarprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien und Vorsitzender des Vorstands des Industriewissenschaftlichen Instituts IWI -, dass nur fundamental erneuerte Spielregeln vor künftigen Großkrisen schützen können. War doch eine wesentliche Ursache der Krise die unkritische Übernahme der angloamerikanischen Finanzierungskultur durch Europas Banken. Eine dogmatische Gläubigkeit an die Allmacht der Kapitalmärkte herrschte vor – von den Bilanzierungsgrundsätzen bis zu Basel II und der Dominanz der Rating-Agenturen, dazu kam noch eine überhastete Liberalisierung ohne globale Regeln.
Wie lässt sich künftig verhindern, dass spekulative Geschäftsbereiche der Banken zum ständigen Gefahrenherd für Wirtschaft und Gesellschaft werden? Wie kann die Finanzwirtschaft wieder zum Dienstleister der Realwirtschaft werden und wie ist es zu schaffen, dass Wertschöpfung wichtiger wird als Geldschöpfung? In seiner Agenda einer neuen Finanzmarkt-Architektur plädiert Wilfried Stadler beispielsweise für höheres Eigenkapital und limitierten Verschuldungsspielraum von Banken, das Ende der Prozyklizität bei Basel III, die Fokussierung der Banken auf die Realwirtschaft, mehr Transparenz und Kontrolle gegenüber Schattenbanken und die Globalisierung der Richtlinien und Überwachungssysteme.
Wilfried Stadler Linde Verlag
1. Auflage 2011
232 Seiten, geb.
ISBN 978-3-7093-0334-4