IV-Salzburg-Präsident Zrost: Studie bestätigt, internationale Leitbetriebe sind und bleiben Motor des Industrielandes – 11 Salzburger Leitbetriebe sichern 16.400 Arbeitsplätze – dringender Handlungsbedarf bei hochqualifizierten Arbeitskräfte, Arbeitskosten und Arbeitszeitmodellen.
„Die internationalen Leitbetriebe sind und bleiben Motor und Kern des Industrielandes Salzburg. Sie sind das Zentrum des gesamtwirtschaftlichen Produktions-, Wertschöpfungs- und Beschäftigungsnetzwerkes“, betonte Mag. Rudolf Zrost, Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg (IV). Die heute präsentierte Studie „Internationale Leitbetriebe in Salzburg“ des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) zeigt einmal mehr, dass diese Unternehmensgruppe Kitt und Dünger für die heimische Volkswirtschaft ist. „Laut der neuen Studie schafft und sichert ein Salzburger Leitbetrieb das 2- bis 3-fache an Wertschöpfung, Produktion und Arbeitsplätzen, als im Leitbetrieb selbst entstehen. Und dies fast ausschließlich bei kleinen und mittleren Unternehmen“, sagte Zrost.
Stark in Krise und Aufschwung
„Als Resultat der Wirtschaftskrise erfuhren 55 Prozent der Salzburger Leitbetriebe fallende Umsatzzahlen. Gleichzeitig hielt die Mehrzahl der Unternehmen ihr Beschäftigungsniveau konstant, 18 Prozent steigerten es sogar“, sage der Studienautor und Geschäftsführer des IWI, Dr. Herwig Schneider. Die Studie bestätigte, dass die Leitbetriebe die Kernsubstanz der Salzburger Wirtschaft seien, so Schneider. Durch ihre Zusammenarbeit mit Zulieferbetrieben – überwiegend KMU – bewirken sie Multiplikatoreffekte weit über die eigenen Unternehmensgrenzen hinweg.
• Sie sind Kooperationspartner für rund 6.800 in- und ausländische KMU.
• Ein Job in einem Salzburger Internationaler Leitbetrieb schafft in Österreich 2,35 Arbeitsplätze.
• Eine Produktion von 1.000 Euro bewirkt in der österreichischen Volkswirtschaft in Summe einen Produktionswert von 2.050 Euro.
• Eine Wertschöpfung von 1.000 Euro in einem Salzburger Leitbetrieb bewirkt in der österreichischen Volkswirtschaft eine Wertschöpfung von insgesamt 2.210 Euro.
Am Höhepunkt der Krise generierten die Salzburger Leitbetriebe in Österreichs Wirtschaft direkt, indirekt und induziert eine Produktion im Umfang von bis zu 4,36 Mrd. Euro, eine Wertschöpfung von bis zu 1,91 Mrd. Euro sowie rund 16.400 Arbeitsplätze bei akkumulierten Arbeitnehmerentgelten in der Höhe von bis zu 462 Millionen Euro. Auf regionalwirtschaftlicher Ebene ergeben sich bis zu 2,3 Mrd. Euro an Produktion, eine Wertschöpfung in der Höhe von bis zu 912 Mio. Euro und rund 8.400 Arbeitsplätze.
Im konjunkturell sehr positiven Jahr 2011 fungierten die Salzburger Leitbetriebe und die gesamte Industrie wieder als Jobmotor. Keine Branche konnte dermaßen hohe Zuwächse an Beschäftigten verzeichnen.
Leitbetriebe an Standort binden – Beste Rahmenbedingungen schaffen
Eindeutige Ergebnisse liefert die Studie auf die Frage nach den wichtigsten Standortfaktoren für die Salzburger Leitbetriebe. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen die Menschen und die Rahmenbedingungen des Faktors Arbeit. Der Qualifikationsgrad der Arbeitskräfte, das Ausmaß der Arbeitszusatzkosten und die Arbeitszeitflexibilisierung stellen die bedeutendsten Faktoren dar. Die Infrastruktur am Standort und die Kosten und Sicherheit der Energieversorgung sind ebenso von großer Bedeutung für die Salzburger Leitbetriebe. „Ich erkenne in diesen Studienergebnissen einen klaren Auftrag an die Politik, endlich die Rahmenbedingungen in Salzburg und in Österreich zu verbessern“, betonte Zrost. „Ganz oben auf der To-Do-Liste steht die Bildungsreform, damit die Unternehmen auch in Zukunft hochqualifizierte Fachkräfte finden. Ebenso wichtig sind flexiblere Arbeitszeitmodelle, die in einigen Unternehmen schon im Einvernehmen mit den Mitarbeitern realisiert wurden. Zudem müssen durch Strukturreformen Mittel frei gemacht werden, um jetzt gleichzeitig in die Zukunft zu investieren“, forderte Zrost. Die Leitbetriebsstudie zeige auch ganz klar, so Zrost, dass Forschung und Entwicklung in den Unternehmen höchste Priorität habe und von der öffentlichen Hand auch gestützt werden müsse.
„Ein positives Signal im Bereich Forschung und Entwicklung kam vor kurzem aus dem Ressort von LH-Stv. Dr. Wilfried Haslauer. Trotz Einsparungen in allen Bereichen des Salzburger Landesbudgets wurden die Mittel für den Zukunftsbereich F&E um 4 Prozent erhöht. Die Erhöhung der F&E-Mittel im Land Salzburg sind auch Teil des Standortabkommens der IV-Salzburg mit dem Land Salzburg“, sagte IV-Salzburg Präsident Zrost.
WIBERG GmbH – Leitbetrieb nimmt Verantwortung wahr
Der Familienbetrieb WIBERG GmbH ist als Leitbetrieb stark in der Region verwurzelt, so der Inhaber Mag. Marcus Winkler: „So turbulent und verändernd die Zeiten für die Wirtschaft gerade sind, so beharrlich hält WIBERG an seiner Strategie fest. Oberste Priorität ist es, bestmögliche (Dienst-)Leistung für die Kunden zu erbringen und damit langfristig und sicher zu wachsen. Es gibt zwei Konstanten, die uns seit 64 Jahren leiten. Einerseits ist das unsere Vision, den Menschen beim Essen höchste Genuss- und Geschmackserlebnisse zu bereiten – auch oder gerade in Zeiten wie diesen. Andererseits sichern wir den Erfolg unserer Kunden durch umfassendes Konsumentenwissen, Kreativität, individuelles Service und beste Produktqualität. Als Salzburger Familienunternehmen in dritter Generation sind wir mit dem heimischen Wirtschaftraum eng verbunden. Im vergangenen Jahr arbeiteten wir mit insgesamt rund 300 Lieferanten und Dienstleistern – von der Kreativagentur über den Handwerksbetrieb bis hin zu Transportdienstleistern – aus dem Bundesland zusammen und investierten mehr als sechs Millionen Euro in die Region. Durch unser duales Standortsystem mit der Zentrale in Salzburg und dem Produktions- und Logistikzentrum im benachbarten Bayern binden wir auch den Euregio-Gedanken stark in unsere unternehmerischen Entscheidungen ein. Die regionale Verhaftung sowie die stringente Verfolgung einer nachhaltigen Unternehmensphilosophie machen WIBERG zu einem der Salzburger Leitbetriebe mit Zukunft sowie zum wichtigen Motor der heimischen Wirtschaft.“