Aus der vom Industriewissenschaftliche Institut (IWI) durchgefürten Studie „Standortfaktor Logistik: Innovative Lösungen bringen Wettbewerbsfähigkeit“ geht für DDr. Herwig Schneider, Studienautor und Geschäftsführer des IWI hervor, dass jeder Euro Wertschöpfung in der Logistikbranche 4,11 Euro Wertschöpfung in der Gesamtwirtschaft und jeder Euro Umsatz 3,88 Euro sowie jeder Arbeitsplatz dreieinhalb Arbeitsplätze sichert.
Die Studie wirft auch einen genaueren Blick auf die Modellregionen Oberösterreich und Salzburg. In den beiden Bundesländern ist ein Drittel der österreichischen Leitbetriebe beheimatet. Entsprechend hoch ist deren Vernetzung und damit die Bedeutung funktionierender Logistik für den Unternehmenserfolg: Die Logistikbranche sorgt in OÖ für 82.000 bis 96.000 Arbeitsplätze und für bis zu 5,88 Mrd. Euro Wertschöpfung.
Volkswirtschaftliche Faktoren lassen sich normalerweise durch ihren direkten Einfluss (Wirtschaftskraft der Logistik‐Unternehmen selbst), den indirekten Einfluss (Impulse entlang der Wertschöpfungskette) und induzierten Einfluss (Konsum‐ und Investitionseffekte) auf gesamtwirtschaftliche Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung messen. Hier unterscheidet sich die Logistikwirtschaft von keiner anderen Branche. „Weil Logistik aber darüber hinaus ein Enabling‐Faktor ist, gibt es nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Theorie eine sogenannte vierte Effekt‐Dimension: Logistik als Wettbewerbsfaktor für die heimische Wirtschaft, vergleichbar der Energieversorgung oder der IKT‐Ausstattung eines Landes“,merkt Schneider an.
Zur Erfassung aller Effekte von Logistik wurde erstmals ein Logistik-Multiplikator entwickelt. Dieser zeigt enorme Gesamteffekte des Logistiksektors auf: Für ganz Österreich liegt die Wertschöpfungseffekte in Summe bei mehr als 35 Milliarden Euro, die Beschäftigungseffekte bei 557.000 Beschäftigten. Im Kern ist die Logistikbranche dagegen wesentlich kleiner: Sie beschäftigt direkt „nur“ knapp 160.000 Personen und bringt 8,6 Milliarden direkte Wertschöpfung.
Die Studie zeigt eine intensive Vernetzung der Leitbetriebe mit ihren Transport‐ und Logistikpartnern, die stark in die Produktionsnetzwerke der Leitbetriebe und ihre Leistungserstellung integriert sind. Diese enge Kooperation hat einen hohen Mehrwert für beide Seiten und führt zu einer von außen kaum wahrgenommenen Wertschöpfungskette und Spezialisierung, angereichert mit zahlreichen Zusatzdienstleistungen im Umfeld der Logistik. „Dieses Netzwerk gilt es in einer international wettbewerbsfähigen Form zu erhalten und weiter zu dynamisieren“, so Schneider.