Medizinprodukte-Unternehmen in Österreich sind ein Grundpfeiler moderner Medizin und wesentlicher Antrieb des medizinischen Fortschritts. Ihre Struktur und gesamtwirtschaftliche Bedeutung sowie ihre Bedürfnisse und spezifischen Herausforderungen wurden im Rahmen einer vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) durchgeführten Studie analysiert. Sie zeigt, dass die betrachteten Unternehmen einen bedeutenden Wirtschaftsund Arbeitsmarktfaktor darstellen, sie sich in Österreich aber in einem durch die Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems teils stark regulierten Markt bewegen müssen, der darüber hinaus seit einigen Jahren einem erheblichen Strukturwandel unterworfen ist. Zu den großen Herausforderungen der Branche zählen die zunehmende Internationalisierung sowie eine nachhaltige Veränderung der Beschaffungsmärkte durch die Zunahme von Einkaufskooperationen. Dennoch ist in den kommenden Jahren vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung, den steigenden medizinischen Anforderungen in Diagnostik und Therapie sowie eines größeren Gesundheitsbewusstseins von einer weltweit nachhaltig positiven Entwicklung des Marktes für Medizinprodukte auszugehen. Chancen eröffnet besonders ein durch das veränderte Gesundheitsverständnis und den anhaltenden Gesundheitstrend breiter werdender Markt, der an der Schnittstelle zu den Bereichen Freizeit, Wellness und Sport verstärkt auch abseits der staatlich regulierten Märkte Absatzmöglichkeiten bietet.
In der Ausgabe 2008/4 des Periodikums „Wirtschaftspolitische Blätter“ findet sich dieser Expertenbeitrag des Autorenteams Philipp Brunner (IWI) und Herwig W. Schneider (IWI).