Fast Forward Award 2010: Steirische Innovationen des Jahres prämiert

Der Wirtschaftspreis des Landes Steiermark ging am 15. September 2010, vor rund 400 Gästen im Haus für Theater und Kunst, dem Mumuth, über die Bühne.

118 innovative Unternehmen und Institutionen haben sich um diesen bedeutendsten Bundesländer-Innovationspreis beworben. Wer die 6 Preisträger waren, konnten die zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien live miterleben. Mehr noch: den Preisträger in der Kategorie „Public Forward Award“ konnte das Publikum durch ihren Beifall selbst bestimmen!

Mit dem Fast Forward Award holt das Wirtschaftsressort und die SFG jährlich die Unternehmen vor den Vorhang, die das Credo ‚Innovation ist Erfindung plus Umsetzung‘ leben. Sie haben ihre Erfindung marktfähig gemacht und werden von einer Expertenjury dafür ausgezeichnet – und das nun schon zum 14ten Mal.

Die Fast Forward Gewinner 2010:

Kategorie Institutionen der F&E: Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH mit „Printable Medicine (PoP – Pills on Paper)“

Das Unternehmen hat sich in diesem Projekt auf “personalisierte Medizin” spezialisiert. Aufgrund der Unterschiedlichkeit von Personen ist ein „fixes“ Arzneimittel, mit seiner nicht änderbaren Zusammensetzung an Wirkstoffen nicht für alle Personen gleich gut geeignet. Immer wieder werden Arzneimittel deshalb über- oder unterdosiert. So wurde ein Verfahren entwickelt, das speziell auf die Eigenschaften des Patienten (Alter, Geschlecht, Körpergröße) abgestimmte Arzneistoffe auf essbare Spezialpapiere bedruckt, in eine Gelatinekapsel einbringt, die dann vom Patienten oral eingenommen werden kann. Neben einer Verbesserung der Medikation können dadurch Kosten- und Zeitaufwand für klinische Studien und in der Produktion stark reduziert werden.

Kategorie Kleinstunternehmen:

YLOG GmbH mit „ iSC – Intelligent Stacking Center“

Das Unternehmen baut autonome Roboter für den Behältertransport in Logistikunternehmen. Die Technologie basiert auf einzelnen, frei fahrbaren Fahrzeugen. Diese erkennen sich gegenseitig, beachten Vorrangregeln und Einbahnen und erledigen auf diese Weise ihre Aufträge vollkommen autonom, also ohne Eingreifen und Koordination eines zentralen Rechners, wie es bei bestehenden Systemen der Fall ist. Durch den Einsatz der neuen Technologie, können Rationalisierungspotenziale aufgedeckt und so Kosten gespart werden. Auch beim Preis-Leistungsverhältnis und dem Energieverbrauch weisen die Roboter einen großen Vorteil gegenüber bestehenden Systemen auf.

Kategorie Kleinunternehmen:

Hecus X-Ray Systems GmbH mit „ S3-MICROcaliX – Converging Technologies: Integrierte Thermo- und Nanostrukturanalyse“

Das Unternehmen ist im Bereich der Messtechnik und Nanoanalytik tätig. Die Messung der thermischen und strukturellen Eigenschaften von Materialien sind grundlegende Aufgaben der physikalischen Analytik (z.B. beim Schmelzen von Kunststoffen, Gefrieren von Ölen oder Fetten etc.). Bisher waren solche Messungen nur mit getrennten Instrumenten – Röntgenkameras bzw. Kalorimetern – möglich. Während die Kalorimetrie generell umso besser funktioniert, je rascher die Messung abläuft, ist dies bei der Röntgenaufnahme umgekehrt. Die Innovation liegt im Zusammenführen der physikalischen und technischen Bedingungen für die beiden unterschiedlichen Messverfahren, der erhöhten Meßgenauigkeit und in der für ein Laborgerät wünschenswerten Miniaturisierung.

Kategorie Mittlere Unternehmen:

ALUTECHNIK MATAUSCHEK GmbH mit „ BIONIUM“

Das Unternehmen beschäftigt sich mit Alutechnik und Verglasungen aller Art. Es entwickelte ein Aluminiumfester für den Passivhausbau unter Anwendung der Bionik: Für Rahmenkonstruktion und Dämmung wurden Bienenwaben und das Fell von Eisbären analysiert. Ergebnis war ein Alufenster, das einen um 60% besseren Wärmedämmwert als herkömmliche Fenster hat.

Kategorie Großunternehmen:

ACC Austria GmbH mit „ Delta – A smaller compressor – A major innovation“

Das Unternehmen, welches im Bereich Kältetechnik tätig ist, hat einen Kältemittelkompressor, das Herzstück jedes Haushaltkühlgerätes, entwickelt. Der neue Kompressor ist im Vergleich zu Konkurrenzprodukten kleiner, effizienter und kostengünstiger. Er hat eine kompakte Bauweise und ist um ein Vielfaches kleiner als bestehende Produkte. Gleichzeitig konnte auch die Energieeffizienz gesteigert werden und der kältetechnische Wirkungsgrad um ca. 15% gegenüber bestehenden Produkten verbessert werden.

Gewinner des Public Forward Award:

FORMINGRUEN GmbH „ CREATIVE-GREEN-ELEMENTS“

Das Unternehmen entwickelte ein Bepflanzungssystem, das ermöglicht insbesonders vertikale Flächen in Modulform kreativ zu begrünen. Dadurch ist es möglich, neben dem ästhetischen Erscheinungsbild, klimaverbessernde aber auch akustisch dämmende Eigenschaften zur Verbesserung des menschlichen Wohlbefindens zu schaffen. Wandflächen werden mit bereits begrünten Modulen auf im Fassadenbau bekannte Unterkonstruktionen montiert. Die computergesteuerte Bewässerung mit Sensoren und ein Ablaufsystem ist in den Modulen bereits integriert. Somit wird eine asthetische und funktionelle Aufwertung von Gebäuden und einzelnen Flächen ermöglicht.

Im Vorfeld der Preisvergabe war das IWI auch dieses Jahr in die inhaltliche Konzeption sowie Evaluation der Einreichungen eingebunden. Das IWI gratuliert den Gewinnern 2010.

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