„Informations- und Kommunikationstechnologien sind Innovationstechnologien. Sie sind entscheidend für Wirtschaftswachstum und gesellschaftlichen Fortschritt“, erklärte Infrastrukturministerin Doris Bures im Rahmen der heutigen Pressekonferenz. Gemeinsam mit den beiden Vizepräsidenten des FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, Monika Kircher-Kohl und Georg Kapsch, zog die Bundesministerin eine positive Bilanz über acht Jahre IKT-Forschungsförderung. Im Schnitt stehen pro Jahr zwischen 70-90 Millionen Euro an Fördergelder zur Verfügung. Eine Investition die sich lohnt, wie Georg Kapsch betont. „In der Regel entsteht aus 1 Euro FuE-Förderung im IKT Sektor durch weitere Unternehmensinvestitionen ein Produkt im Wert von 690 Euro“. Auch laut Monika Kircher Kohl, ist der IKT-Sektor ein Schlüsselbereich für den heimischen Wirtschaftsstandort, in dem direkt mehr als 127.000 Menschen einen Produktionswert von 18,5 Mrd. Euro (2008) erwirtschaften. „IKT-Produkte und -Dienstleistungen spielen eine zentrale Rolle, wenn es um die Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit geht. Ob intelligente Stromversorgung, moderne Verkehrslösungen oder altersgerechtes Wohnen – IKT-Technologien Made in Austria bieten die Lösungen. Um die führende Stellung in diesem weltweit umkämpften Markt beizubehalten ist ein innovationsförderndes Umfeld unerlässlich“. Vor allem bei der Verfügbarkeit von Humanressourcen und entsprechenden regulativen Rahmenbedingungen sehen beide Vertreter der Elektro- und Elektronikindustrie dringenden Handlungsbedarf und fordern rasch die Umsetzung von konkreten Maßnahmen.
Erfolgsstory IKT-Forschung
Die Förderung für die angewandte IKT-Forschung hat in den Jahren seit 2002 einen enormen Aufschwung erfahren. Seitens des Infrastrukturministeriums wurden in den letzten Jahren so wie heuer rund 70 Millionen Euro in den Forschungsschwerpunkt IKT investiert. Das Infrastrukturministerium hat die Forschungsmittel seit 2002 mehr als verdoppelt. Wie Ministerin Bures erläuterte, gehören IKT neben Mobilität und Verkehr, Umwelt und Energie sowie Produktionstechnologien zu den vier Schwerpunkten in der Forschungsförderung des BMVIT. Österreich zählt bei IKT mittlerweile zu den Top-Forschungsstandorten in der EU. Das lässt sich an den sehr hohen Rückflüssen für die heimischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm ablesen, die im Durchschnitt 185 Prozent der eingesetzten Eigenmittel ausmachen. „Für Österreich ist die IKT-Forschung eine echte Erfolgsstory“, so die Ministerin.
Produktionswert von 33,7 Mrd. Euro und 245.000 Beschäftigte
Laut aktuellen Berechnungen, die das Industriewissenschaftliche Institut im Auftrag des FEEI in den vergangenen Monaten durchgeführt hat, produzierten die heimischen IKT-Unternehmen 2008 mit über 127.000 Beschäftigen Produkte, Systeme, Komponenten und Dienstleistungen im Wert von 18,5 Mrd. Euro. Durch Vorleistungsnachfrage und weitere Konsumeffekte werden gesamtwirtschaftlich gesehen ein Produktionswert von 33,7 Mrd. Euro bzw. 245.000 Arbeitsplätze generiert. „Die Multiplikatoreffekte belegen eindrucksvoll, welch hohe Bedeutung IKT für die Gesamtwirtschaft haben. Jeder 8. Euro in Österreich ist direkt, indirekt und induziert dem Sektor zuzurechnen, ebenso jeder 14. unselbständig Erwerbstätige“, bilanziert Kapsch abschließend.
Innovationsfördernde Rahmenbedingungen erfordern beherztes Handeln
Schlüsseltechnologien wie IKT sind wissensintensiv und durch hohe FuE-Intensität, schnelle Innovationszyklen, hohen Kapitalaufwand sowie hochqualifizierte Arbeitskräfte gekennzeichnet, dementsprechend komplex sind auch die Rahmenbedingungen, die ein innovationsförderndes Umfeld darstellen. „Neben der Förderung von Forschung, Entwicklung können vor allem die richtigen regulatorischen Rahmenbedingungen Innovationen anregen und die damit verbundenen Arbeitsplätze und Investitionen hervorrufen“, ist Kircher-Kohl überzeugt. Sie fordert daher die rasche Umsetzung von konkreten Maßnahmen: „Mit der Energiestrategie wurde bereits ein gutes Konzept erarbeitet, dass nur auf seine Umsetzung wartet. Gleiches gilt auch für den Bildungsbereich. Auch hier gibt es eine Vielzahl von Expertenpapieren, die endlich realisiert werden müssen“.