Am 3. Juni 2008 findet im Café Landtmann in Wien die Konjunkturpressekonferenz der Bundessparte Industrie statt. Neben einer Vorschau auf das erste Quartal 2008 wird auch über das wichtige Thema „Export“ und insbesondere seine längerfristige Strukturentwicklung aus Industrie-Sicht informiert. Weiters wird auch die neue Ausgabe des „Industrie aktuell“ (Herausgeberschaft IWI) mit dem Sonderthema „Indien – Die unterschätzte Wirtschaftsmacht“ vorgestellt.
„Wir registrieren für das erste Quartal des Jahres 2008 eine gedämpfte Konjunktursituation, die von den weiterhin starken Exporten gestützt wird. Uns geht zwar nicht die Puste aus, aber ein leichter Leistungseinbruch muss für die kommenden Quartale befürchtet werden“, betonte heute, Dienstag, der Geschäftsführer der Bundessparte Industrie, Manfred Engelmann. Wenngleich keine gravierenden Ausschläge nach unten zu erwarten seien, so gebe es doch Schwierigkeiten, auf dem Wachstumspfad zu bleiben. Grund dafür sind die in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Vormaterialpreise, Energie- und Finanzierungskosten von Investitionen, die den Nettoproduktivitätsgewinn und den Rohertrag schmälern.
Für das Startquartal 2008 kann mit einer Fortsetzung des Industriewachstums in der Höhe von 5 Prozent gerechnet werden, etwa auf dem Niveau des ersten Quartals von 2007. Hinsichtlich der Auftragseingänge ist bemerkenswert, dass im Jahr 2007 die inländischen Aufträge mit + 6,1 % stärker zunahmen, als die Aufträge aus dem Ausland mit + 3,7 %. Konjunkturträger sind die Fachverbände Bergwerke und Eisenerzeugung, Maschinen & Metallwaren, Papier und Pappe verarbeitende Industrie wie auch die Gießereien sowie Elektro- und Elektronikindustrie. Die Zahl der Industriebeschäftigten ist im Jahr 2007 um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Für das erste Quartal dieses Jahres rechnet die Industrie mit einem weiteren leichten Beschäftigtenzuwachs von etwa einem halben Prozent. Positiv hervorzuheben ist, dass auch das Eigenpersonal im Jahr 2007 um 0,6 Prozent zulegen konnte.
Nach einem Zuwachs beim Export von 10,9 % im Jahr 2007 steigen in den ersten beiden Monaten 2008 die heimischen Ausfuhren um weitere 9,1 Prozent auf fast 20 Mrd. Euro (Exportvolumen für Jänner und Februar). „Dabei dürfen wir nicht übersehen, dass die Exporterfolge unter teilweise heftigem Preisdruck durch Konkurrenten aus dem Dollarraum errungen wurden. Dem entsprechend erwarten wir eine Verringerung der Ertragsmargen aus dem Exportgeschäft“, so Engelmann. Insgesamt hat sich die Exportquote der Industriebetriebe in den letzten Jahren deutlich erhöht: Lag sie 2000 noch bei 53,8 Prozent, betrug sie 2007 58,6 Prozent.
Die höchste Exportquote weist mit 94,5 Prozent die Ledererzeugende Industrie auf, volumsmäßig liegt die Maschinen & Metallwaren Industrie auf Platz eins. Diese deckt 26 Prozent des gesamten Auslandsumsatzes ab und erzielte 2007 eine Exportquote von 70,7 Prozent. Eine deutliche Steigerung weist auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie auf, die ihre Exportquote von 2000 auf 2007 nahezu verdoppeln konnte und nun bei einem Wert von 30,1 Prozent liegt.