Konjunkturerholung durch zweite COVID-19-Welle verzögert

Laut der Österreichischen Nationalbank (OeNB) führte die zweite Infektionswelle zu einem erneuten Konjunktureinbruch im vierten Quartal in Österreich. Dieser dürfte aber im Vergleich zum Frühjahr nur halb so stark ausfallen. Die OeNB rechnet im ersten Halbjahr 2021 mit einem kräftigen konjunkturellen Aufholprozess. Das BIP soll für die Jahre 2021 bis 2023 um 3,6 Prozent, vier Prozent und 2,2 Prozent wachsen. Mitte 2020 sollte das reale BIP wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben.

Die Konjunkturentwicklung wird durch den weiteren Pandemieverlauf bestimmt. Mit einer schrittweisen Lockerung der Maßnahmen sollte das erste Quartal 2021 und im geringeren Ausmaß das zweite Quartal 2021 noch mit den Auswirkungen belastet sein. Der zweite Lockdown sollte zu einem wesentlich geringeren Einbruch der Wirtschaftsleistung führen. Das Minus wird mit 13 Prozent erwartet. Im Frühjahr 2020 war es mit minus 25 Prozent fast doppelt so hoch.

Bedingt durch die umfangreichen fiskalen Stützungsmaßnahmen verschlechtert sich der Budgetsaldo 2020 auf minus 9,2 Prozent der BIP, im Vergleich zu plus 0,7 Prozent des BIP 2019. In den Folgejahren sollte eine konjunkturelle Erholung im Jahr 2023 zu einem Budgetsaldo von minus 1,4 Prozent erfolgen. Die Staatsverschuldungsquote steigt 2020 auf 83,3 Prozent und 2021 auf 86,4 Prozent, jeweils auf das BIP bezogen, an. 2023 soll sie auf 82,5 Prozent des BIP zurückgehen.

Quelle: Österreichische Nationalbank
https://www.oenb.at/Presse/20201211.html

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