Plattform Nahwärmeverbund 4.0 ins Leben gerufen

Die ACR-Institute AEE – Institut für Nachhaltige Technologien (AEE INTEC), Güssing Energy Technologies (GET), Industriewissenschaftliches Institut (IWI) und der Österreichische Kachelofenverband (KOV) haben eine gemeinsame Plattform mit dem Namen „Nahwärmeverbund 4.0“ ins Leben gerufen, in der sie sich mit der Entwicklung von Dienstleistungen zur Optimierung von biomasse-basierten Nah- und Fernwärmenetzen beschäftigen. Um diese Wärmenetze zu optimieren und zukunftstauglich zu machen, benötigt man u.a. ein verbessertes Benchmarking, aktiven Kontakt zu und gegenseitigen Informationsaustausch mit den Verbraucher:innen sowie erweiterte Digitalisierung und Daten-Management. Daher hat es sich der Nahwärmeverbund zum Ziel gesetzt, maßgeschneiderte und in der Praxis anwendbare F&EI-Dienstleistungen für Wärmenetzbetreiber und in der Branche tätige KMUs zu konzipieren.

Die netzgebundene Wärmeversorgung auf Basis holzartiger Biomasse – vor allem im kleinen und mittleren Leistungsspektrum (bis 10 MW) – spielt in Österreich mit über 2.400 betriebenen Anlagen und Netzen bereits heute eine zentrale Rolle in der Bereitstellung nachhaltiger Wärme ist ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen Klimapolitik. Sie trägt auch zur Schaffung von lokaler Wertschöpfung und Beschäftigung sowie Versorgungssicherheit bei.

Aktuell und in naher Zukunft besteht bei den in Betrieb befindlichen Wärmenetzen Bedarf an Modernisierung, speziell im Bereich technischer F&E-Maßnahmen (z.B. Optimierung von Biomassekesseln, Speicherintegration, Technologien zur Effizienzsteigerung, etc.) sowie im Bereich von Maßnahmen zur Digitalisierung und Datenmanagement, Visualisierung, Kommunikation, etc. Der Nahwärmeverbund 4.0 adressiert diese Problemfelder, um den zukünftigen technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen sowie einen zielgerichteten Ausbau gerecht zu werden. Dies erfolgt auf Basis eines innovativen Benchmarking-Systems, das die Effizienz von Biomasse-Nahwärmeanlagen umfassend beurteilt. Weiters werden in vier technologischen Schwerpunktfeldern (neue Wärmenetztechnologien, Regelungskonzepte, Rauchgaskondensation sowie Optimierung und Sanierung) Digitalisierungs- und technische F&E-Maßnahmen konzipiert.

Nachfolgende Methodik wurde im Nahwärmeverbund angewandt:

– Analyse und Benchmarking: Einsparungspotentiale quantifizieren und theoretische Handlungsempfehlungen erarbeiten, die nach Analyse der technischen Machbarkeit und wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit zu konkreten Handlungsempfehlungen werden.

– Advanced Data Analysis und Digitalisierung: Vorhandene Daten so aufbereiten, dass wesentliche Erkenntnisse für den laufenden Betrieb gewonnen werden können, etwa technische und wirtschaftliche Kennzahlen

– Technische Konzepte: Konkrete F&EI-Dienstleistungen in den vier adressierten Schwerpunktfeldern entwickeln und so den aktuellen Stand der Technik erweitern.

Der Nahwärmeverbund 4.0 dient somit als zentrale Anlaufstelle, der Wärmenetzbetreiber bei der Identifikation, Planung und Umsetzung von F&EI-Vorhaben unterstützt. Dadurch wird sichergestellt, dass diese Wärmenetze langfristig wettbewerbsfähig bleiben und die lokalen Rohstoffe effizient eingesetzt werden. Die Methodik wurde bei ausgewählten Wärmenetzen demonstriert.

Fördergeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Projektleitung: Industriewissenschaftliches Institut
Projektpartner: AEE INTEC, Güssing Energy Technologies GmbH, Österreichischer Kachelofenverband

https://www.aee-intec.at/nahwaermeverbund-40-forschungsverbund-fuer-nahwaerme-digitalisierung-waermenetz-technologien-techno-oekonomische-bewertung-von-fei-massnahmen-p255

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