Unausgeschöpftes Arbeitskräftepotential in Europa gestiegen

Eurostat hat in seiner jüngsten Veröffentlichung den Indikator „unausgeschöpftes Arbeitskräftepotential“ eingeführt. Dabei werden
alle Personen berücksichtigt, die einen ungedeckten Bedarf an Beschäftigung haben, entweder weil sie gemäß der IAO(Internationale Arbeitsorginisation)-Definition arbeitslos sind, arbeiten wollen aber die IAO-Kriterien für Arbeitslosigkeit nur teilweise erfüllen, oder weil sie teilzeitbeschäftigt sind und zusätzliche Arbeitsstunden leisten möchten. Gegenüber dem vierten Quartal 2019 stieg im ersten Quartal 2020 das unausgeschöpfte Arbeitskräftepotential um 0,3 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent. In Österreich betrug dieser Wert 10,4 Prozent mit einer Steigerung der Vergleichszeiträume um 0,9 Prozentpunkte.

Die größten Zunahmen beim unausgeschöpften Arbeitskräftepotential waren in Lettland mit 2,5 Prozentpunkte und Luxemburg sowie Deutschland mit 1,4 Prozentpunkte. Österreich liegt mit seiner Zunahme um 0,9 Prozentpunkte an fünfter Stelle. Gesunken hingegen ist diese Wert in Griechenland um 0,7 Prozentpunkte, den Niederlanden um 0,9 Prozentpunkte und Frankreich um 0,5 Prozentpunkte.

Gestiegen ist ebenfalls in der EU die Anzahl der Personen, die vom Arbeitsplatz abwesend waren. Im ersten Quartal 2020 waren das insgesamt 22,9 Millionen Personen, was einem Anstieg um 4,3 Millionen gegenüber dem vierten Quartal 2019 entspricht. Der Grund dafür liegt zum großen Teil in der starken Zunahme der Kurzarbeit von 0,3 Millionen auf 2,3 Millionen Personen. Die höchsten Werte kamen aus Frankreich mit 18,1 Prozent, Schweden mit 16,2 Prozent und Österreich mit 15 Prozent. Die niedrigsten werte waren in Rumänien mit 2,5 Prozent, Malta mit 3,3 Prozent und Bulgarien mit 4,4 Prozent.

Quelle: Eurostat
https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/11070762/3-08072020-BP-DE.pdf/c8a558a1-82ee-2651-aa2d-e0bc34cff77c

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