Laut der Österreichischen Nationalbank (OeNB) kam es, bedingt durch den Corona-Maßnahmen, in den letzten zwölf Monaten, also vom 16. März 2020 bis 14. März 2021, zu einem kumulierten Wertschöpfungsverlust von etwa 40 Milliarden Euro. Der wöchentliche BIP- Indikator der OeNB lag in dieser Zeit gegenüber der Vorperiode durchschnittlich um 8,5 Prozent niedriger. Der Indikator weist jedoch darauf hin, dass sich die Konjunktur deutlich erholt, wenn Maßnahmen zurück genommen werden.
Beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 brach die Wirtschaftsleistung Österreich um knapp ein Viertel ein. Betroffen waren fast alle wichtigen Wirtschaftszweige. Besonders die Industrieproduktion war von den eingeschränkten Produktionsbedingungen und der unterbrochenen Lieferketten betroffen. Bis zum Ende des Sommers 2020 konnten sich viele davon deutlich erholen und im Oktober 2020 lag das BIP nur mehr 2,5 Prozent unter dem Vorjahrswert. Jedoch kam es mit dem zweiten und dritten Lockdown erneut zu einem massiven Konjunktureinbruch. Robust erwies sich die exportorientierte Industrie. Sie profitiert von der guten Nachfrage aus dem Ausland und den weitgehend ungestörten Liefer- und Produktionsketten.
Positiv auf die Wirtschaft haben sich jeweils die Lockerungen ausgewirkt. Hier kam es zu einer deutlichen und raschen Belebung der Geschäftstätigkeit. Mittelfristig sind die Aussichten der Konjunktur besonders durch die robuste Industrie und den positiven Erfahrungen mit der raschen Erholung nach Aufhebung der Maßnahmen sehr günstig. Sollte die Maßnahmen mit Sommer 2021 gänzlich aufgehoben werden, ist mit einer kräftigen Konjunkturerholung in Österreich zu rechnen. Zusätzlich hängt das Gesamtbild auch noch davon ab, wie sich die Pandemie in anderen Ländern entwickelt.
Quelle: Österreichische Nationalbank
https://www.oenb.at/Presse/20210318.html