Zugpferd Leitbetriebe

LEITBETRIEBE – Die künftige Entwicklung des Standortes Oberösterreich wird maßgeblich von Leitbetrieben geprägt. Die IV-Oberösterreich beschäftigt sich daher intensiv mit den Anliegen und Erwartungen dieser „Zugpferde“ der heimischen Wirtschaft.

Die Leitbetriebe spielen eine zentrale Rolle für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt – dies gilt für kein anderes Bundesland so stark wie für Oberösterreich. So umfassen die größten 250 Betriebe lediglich 0,6 Prozent der Unternehmen, beschäftigen jedoch insgesamt fast 270.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen kumulierten Umsatz von knapp 62 Mrd. Euro. „Berücksichtigt man auch den Sog, den diese Leitbetriebe auf kleinere und mittlere Zulieferer oder Dienstleister ausüben, so wird deutlich, dass Wachstum und Wohlstand in unserem Land maßgeblich mit den Aktivitäten der Leitbetriebe verknüpft sind“, betont IV-OÖ-Geschäftsführer Dr. Joachim Haindl-Grutsch. Hierbei ist es wiederum die Industrie, die eine führende Rolle einnimmt: 62 Prozent der Top-250-Betriebe gehören dem produzierenden Sektor an, erweitert um die industrienahen Dienstleistungen entfallen sogar 71 Prozent auf den Servoindustriellen Sektor.

Hohe Dichte

Auch laut einer Auswertung des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) weist Oberösterreich eine besonders hohe Dichte an Leitbetrieben auf – sie waren von der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise durchwegs stark betroffen, haben diese dennoch gut gemeistert und blicken nun optimistisch in die Zukunft. Für ihre Bindung an den Standort erachten sie die Unterstützung durch die öffentliche Hand im Bereich Forschung, Technologie und Entwicklung (FTI) sowie die Ausgestaltung nationaler Steuervorschriften im Hinblick auf standortbezogene Ab- oder Zugänge von Unternehmenseinheiten als besonders wichtig. Kritisch gesehen wird hingegen die Tendenz, Schwellen und Richtwerte von EU-Richtlinien auf nationaler Ebene zusätzlich anzuheben. Dies sei eine große Bürde für den heimischen Wirtschaftsstandort. Durch den relativ hohen Anteil ausländischer Mehrheitseigentümer – rund ein Drittel der Top-250-Betriebe in OÖ sind solchen zuzuordnen – gewinnen solche Bürden weiter an Bedeutung.

Leitbetriebe-Strategie

Für die IV OÖ steht fest, dass auf die Herausforderungen und Chancen der hier angesiedelten Zugpferde ein besonderes Augenmerk gelegt werden muss. Hierzu sei eine Leitbetriebe-Strategie zu erarbeiten und umzusetzen, die eine gezielte Betreuung der oberösterreichischen Leitbetriebe, die Berücksichtigung ihrer Eigentümerstrukturen und die Stärkung der für sie relevanten Standortfaktoren, insbesondere hinsichtlich Wissen und Innovationskraft, umfassen muss. Konkret brauche Oberösterreich mehr gut ausgebildete Fachkräfte, die Forcierung von Forschung und Innovation sowie den weiteren Ausbau seiner Stärkefelder wie z.B. Mechatronik, Energie- und Umwelttechnologien, Werkstoffe und IKT. „Die Vernetzung von Grundlagen- und angewandter Forschung mit der Produktion könnte dazu beitragen, Investitionen in Oberösterreich zu binden oder weitere internationale Investoren anzulocken“, erklärt dazu Haindl-Grutsch. Insgesamt gelte es, täglich an der Standortattraktivität zu arbeiten und anstehende Reformen umzusetzen: „Wer dies verabsäumt, wird mittelfristig zum Verlierer. Oberösterreich muss aber zu den Gewinnern zählen!“

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